Martha Rosenstock

 

 

Meine (Horst Breitbart) Großmutter Martha Breitbart  geborene Rosenstock   habe ich in guter Erinnerung!

 

Ich kann eigentlich nur Gutes von ihr sagen. Sie stammte aus einer für damalige Verhältnisse angesehenen, einflußreichen und wohlhabenden Familie. Ihr Großvater Mohr war der letzte Lehnbauer, reich, mächtig, ehrbar.

 

Ihre Rosenstock -Vorfahren waren nicht minder angesehen und einflußreich, wenn auch ihr Vater keine großen Reichtümer besaß, aber als Bürgermeister von Obersuhl doch einigen Einfluß hatte.

Großmutter Martha  war, wohl auch durch ihren Mann Valentin Breitbart , aber auch, weil sie eine Persönlichkeit war und tief gläubig, stark in ihrer Kirchengemeinde und darüber hinaus engagiert. Die Kirche gab ihr, was sonst damals im Dorf niemand einer Frau geben konnte, die Möglichkeit und die Freude sich zu entfalten und für andere als nur die eigene Familie etwas zu sein. So war sie lange Jahre aktiv in der "Frauenhilfe" der Kirche, lange Jahre ihre Vorsitzende und hatte immer ein offenes und gastliches Haus für reisende Pfarrer, Evangelisten und Missionare.

Ich habe als Kind diese Gäste oft kennenlernen können. Sie blieben nicht ohne Einfluß auf mich. Unvergeßlich und weit über Obersuhl hinaus bekannt ist ihr treues Eintreten für Gott und seine Kirche im Dritten Reich unter den Nazis, die von 1933-1945 die Kirche unterdrückten und die Christen bedrohten. Sie hat mir erzählt, wie sie zum Verhör zu den örtlichen Nazis und Gestapoleuten (Geheime Staatspolizei) bestellt worden war und sie mit  Angst und Zittern erschien – und dann erlebte, wie das Bibelwort wahr wurde: " Sorgt euch nicht, was ihr reden sollt, ich gebe euch die rechten Worte", spricht Christus.  Es ist ihr nicht geschehen, sie hatte die richtigen Worte gefunden, zur Ehre Gottes und zur Hilfe derer, die sie hörten.

 

Gern war ich bei ihr und Großvater im Wohnzimmer - die Großeltern bewohnten die untere Wohnung unseres Hauses - Geborgenheit, Liebe und Gottvertrauen habe ich dort oft erleben dürfen. Manches Mal sprachen sie von den Taten Gottes in ihrem Leben. Was ich bin, bin ich sicher auch durch meine Großmutter Martha, durch ihr christliches Leben und ihre Gebete.

 

Bei meinem allerersten Gottesdienst, den ich als Student im Nachbardorf Richelsdorf hielt, wollte ich sie unbedingt als geistliche Stütze und Hilfe dabei haben. Sie fuhr auch mit, ich war ihr dafür sehr dankbar.

Sie starb an dem Ort, an dem sie wohl am liebsten war: In der heimatlichen Obersuhler Kirche während eines Abendgottesdienstes. In Gedanken war ich oft bei ihr, auch noch nach ihrem Tod und solange ich lebe.

 

Aus "Rosenstockblätter  Stammtafel Nr. 2"   von Horst Rosenstock , Würzburg 2001, jetzt Waldershof, ergibt sich:

Vgl auch e-mail: rosto.wa@t-online.de

 

Die Rosenstock-Vorfahren lassen sich bis ins 15. Jahrh. zurückverfolgen auf den Schlosser Uli , der um 1500 in Zürich i.d. Schweiz geboren wurde.  Dessen 1613 geborener Urenkel Hans Caspar ist der hessische Stammvater der Rosenstocks

 

Vor 1500 ist für 1357 der erste R., der Gerhart v. Rostok für Zürich erwähnt. Danach 1372 der Johans v. R, 1408 Bertschl R., 1410 Hans und Elli R.,1442 Hans R. und Älly sine Muter, 1463 Ueli  R. und sin Wip. Weitere Erwähnungen: 1401 bis 1410 erwerben  Glieder der Sippe R. das Bürgerrecht in Zürich.

 

Von Zürich aus kam um 1640 der  Hans Kaspar nach Hessen, nach Langenhain bei Eschwege. Über Renda kamen die Rosenstocks um 1710 nach Nesselröden bei Herleshausen, von wo aus sie sich weit verbreiteten; seit 1825 auch nach Obersuhl. Vom ersten Obersuhler Rosenstock, dem Christian, ist vieles überliefert. vgl anbei den Artikel über Christian Rosenstock