Hermann Reuter

 

Hermann Reuter,  mein Großvater mütterlicherseits, hatte in seinem Heimatdorf  Obersuhl   Maurer gelernt und sich danach in einer Fortbildungsschule zum Maurermeister ausbilden lassen. Beides befähigte ihn, ein kleines Baugeschäft zu führen.

Vor 1900 übernahm er mit einem Kompagnon die Obersuhler Ziegelei und kaufte 1903 dessen Anteil  mit dem Geld, das seine Frau Elisabeth Heiderich aus Herfa als Mitgift in die Ehe brachte. So verschaftte er vielen Obersuhlern Arbeit und Brot und sich und seiner Familie Ehre und nicht geringes Vermögen.

 

Hermann Reuter war ein sehr arbeitsamer Mensch, fleißig, gescheit, sparsam, erfolgreich. So brachte er es für sich und seine Familie wie erwähnt zu einigem Wohlstand. Er wurde in Obersuhl und Umgebung wegen seines Unruhegeistes "Tümmeldich" genannt, er konnte sich und seinen Arbeitern nur wenig Ruhe gönnen und trieb immer wieder zur Eile an!

 

1918 bis 1921 und dann noch von 1925 bis 1934 war er Obersuhler Bürgermeister und Standesbeamter.In dieser Zeit hat er auch seine ehemals R e i t e r genannte Sippe in  R e u t e r  geändert, ob mit behördlicher Erlaubnis oder eigenmächtig ist mir nicht bekannt. Zitat des Volksmundes:  "Weil er etwas Besseres sein wollte" ! Und das  im  Gegensatz zu  anderen Reiters in Obersuhl ".

 

Übrigens: Vom Stammvater Hans bis einschließlich zum Peter schrieben sich die Reuters tatsächlich Reuter. Erst von Joh.Kaspar an schrieben sie sich Reiter, und zwar 3 Generationen bis dann Hermann  Reuter die Reiters wieder  in Reuters umänderte.

 

Die genannten Obersuhler Reiters ,Glieder der Selbst. ev. luth. Kirche,  haben übrigens dieselben  Reuter-Vorfahren  wie wir.

 

Zurück zu meinem Großvater Hermann: Ich habe ihn in meiner gesamten Kindheit erlebt, denn wir wohnten bis 1946 in seinem Haus Lindenstraße 34 mit ihm zusammen. Als strengen, leicht reizbaren und unruhigen Großvater habe ich ihn in Erinnerung - oft mit seinem schnellen Wanderschritt und Spazierstock mir vorauseilend.