Von Wilhelm Pfeffer ist einiges zu berichten. Er war einziger Sohn. Darum und wegen seiner Begabung besuchte er die höhere Schule u.a. in Bad Hersfeld, studierte Zahnmedizin und praktizierte seit Herbst 1931 als Zahnarzt in Obersuhl und Hönebach. Er galt als freundlicher, liebevoller und guter Zahnarzt.
Während des 2. Weltkrieges - er gehörte der NSDAP (Nazipartei) , der allgemeinen SS seit 1932, der Waffen SS seit 1942 an - war er nur als Zahnarzt tätig. Nach Gefangenschaft und politischer Haft von 1.7.1946 bis Januar 1948 waren ihm nur noch wenige Jahre Leben und Tätigkeit vergönnt, bis er 1952 nur 46 Jahre alt, verstarb. Anne war wohl sein Lieblingskind. Auch darum hat Anne ihn nur in bester Erinnerung.
Horst hat ihn nur kurze Zeit erleben können: witzig, freundlich, zugänglich. Seine schicksalhafte Verwicklung mit den Nazis ist aus seinem erhalten gebliebenen Lebenslauf ersichtlich (vgl. die umfangreichen Dokumente im Anhang).
Aus dem Lebenslauf und den Dokumenten heraus ist wichtig: durch seinen Beruf, durch seine Standfestigkeit und durch glückliche Umstände konnte er sich - wie nur wenige jener Zeit - dem Bösen und dem Verbrecherischen der Nazis entziehen.
Wieviel Bewahrung, wieviel persönlicher Mut spricht uns aus diesem Leben an, obwohl er nicht ganz schuldlos der SS angehört hatte.