Aus “Obersuhl  Geschichte eines Dorfes”  von Georg  I D E

 

So heiratete im Jahr 1794 ein Hönebacher Bauernsohn namens Philipp M o h r, Urgroßvater von Horsts Oma Martha ,  die Obersuhlerin "Martha Elisabetha, weiland Henrich Rose, Erblehnmeyers hierselbst nachgelaßne Witwe,geborene Fiehler". Damit war Mohr selbst Lehnsgutbesitzer geworden, allerdings nur von den Ländereien, da die zugehörige Hofreide in anderen Händen war. Er wirtschaftete auf dem Grundstück, das heute in der Lindenstraße die Nummer 29 trägt. Hier baute er schon 1796 das Haus längs der Straße,  in dessen Sockel die folgende Inschrift steht:

 

"PHILIPP MOHR, M.M. S.M. (M.M. = Martha Mohr ?) T.S.E.F.M.L.G.B. ANNO 1796" (L.G.B. = Lehn-Gut-Besitzer ?)

 

lrn Jahr 1816 erbaute Mohr das große Wohnhaus mit Mansardendach, in dessen Straßenseite ein Stein folgende Inschrift trägt:

 

"PHILIPP MOHR - GERICHTSSCHULZ UND DESSEN EHEFRAU MARTHA ELISA MOHR  ANNO 1816"

 

Im Jahr 1817 konnte Mohr die Hofreide des Lehnhofes erwerben und verkaufte später seinen ersten Hof an Johann Georg Rosenstock (Sohn von Christian R.- aus erster Ehe des Stammvaters der Obersuhler Linie Rosentock)

 

Philipp Mohr war von 1801 bis 1827 Bürgerrneister von Obersuhl und lenkte die Geschicke der Gemeinde auch in der Franzosenzeit von 1806 bis 1813. Er starb mit 57 Jahren 1827. Sein Sohn Georg Mohr war der letzte Lehnhofbauer. Dieser hatte in erster Ehe 3 Söhne und in zweiter Ehe 10 weitere Kinder. Bei seinem Tod 1862 konnte seine Witwe - Anna Martha geborene Schaub - den Hof, dessen Lehnsverhältnis aber schon 1848 erloschen war, nicht halten, so daß dieser aufgelöst wurde. Die Frau übernahrn das Anwesen zwischen Kirche und Pfarrhaus, das später als Schule benutzt und dann abgerissen wurde. Der Sohn - Heinrich Mohr - erwarb das Gehöft Schweinsberg an der neuen Dorfstraße Nr. 81, neben der Stelle, wo vor der Bachregulierung die alte Brücke über den Bach führte.