Die Keilmanns

Herkunft

Der Großvater mütterlicherseits von Horsts Frau Anneliese war Christian Keilmann. Er stammte wie noch sechs weitere Generationen Keilmann aus Hönebach (bei Bebra). Vor 1657 lebten die Keilmanns in Iba (bei Bebra). Christian Keilmann hatte eine schwere Kindheit und Jugendzeit, wurde er doch als 7-jähriges Kind innerhalb von 10 Tagen Vollwaise. So kam er in das Waisenhaus Rengshausen (Krs. Homberg / Efze). Nach seiner dortigen Schulzeit lernte er das Malerhandwerk in Elberfeld i.Westf. Er ließ sich zum Malermeister ausbilden und eröffnete nach Teilnahme am 1. Weltkrieg 1919 ein Malergeschäft in Hagen /Westf mit dem Firmenschild: "Dekorationsmaler-Werkstatt für dekorative Malerei, Anstrich und Innen-Dekoration". Dieses Geschäft führte er bis zum Verkauf 1943.

In seiner Zeit als Geschäftsführer bekleidete er viele Ehrenämter, u.a. war er von 1934 - 1939 Obermeister der Malerinnung von Hagen. In Hagen lebte er auch mit seiner Frau Walburga Wolters, Wally genannt, bis sie 1928 in Hönebach im Keilmannsgrund im dort gebauten eigenen Haus Wohnung nahmen. Christian fuhr bis 1943 regelmäßig von Hagen nach Hönebach und zurück.

Dieses Hönebacher Haus, bis etwa 1975 im Familienbesitz. War eine kostbar eingerichtete Villa, ein Stolz des einst so bettelarmen Christian. Dieser war nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann und großer Praktiker sonder auch ein talentierter Kunstmaler, der u.a. Ölgemälde gemalt hat.

ANNE  ist er, wie auch nach Aussagen seiner Tochter als ein gerechter, feiner und vor allem charakterfester Mensch mit natürlicher Autorität in Erinnerung. Er hat seinen Lebenslauf, sehr umfangreich und in Versen auf 65 Seiten 1946 seinen Enkelkindern hinterlassen. Sie geben auch einen Einblick in sein bescheidenes, tiefgründiges und tapferes Wesen.

 

Ein Beispiel  seiner  "Dichtkunst"  folgt :

Lebenslauf Christian Keilmanns in Versen

 

1. Als 1888 mein Elternhaus verloren ging,

 Fünf Kinder wurden da hinaus gejagt!

 Woran man doch mit Herz und Seele hing,

 Wie war mein armes Herz verzagt.

 

2. In allen meinen ferneren Tagen

Ist ein Vorfall mir in Erinnerung geblieben.

In Gedanken ganz versunken,.die auf mir lagen,

Gebeugt von all den Schicksalshieben.

 

3. Ging ich im "Grund' die Straß hinab 

Die führt am Elternhaus vorbei.

Wie ich das Haus erreicht nun

Faßt ich die Haustürklinke, gab's 'nen Schrei !

 

4. Die Türe war für uns verschlossen,

Vergessen hab ich dies im Augenblick ,

Daß wir hier waren ausgeschlossen.

Da kehrten die Gedanken bald zurück.

 

5. Es war ein furchtbares Erwachen .

Hab Gleiches im Leben nicht erlebt .

Sollt ich weinen oder sollt ich lachen ,

Ich setzt mich auf den Hausstein, hab gezittert und gebebt.

 

6. In Tränen bin ich bald zerflossen.

In dieser Stund hab ich beschlossen,

Hab lange Zeit auch da gesessen

Und habs auch nimmermehr vergessen

 

7. Im Leben will ich meine Pflicht erfüllen.

Und wenn ich groß geworden bin,

Dann wird ich meine Sehnsucht stillen.

Bau selbst ein schönes Haus hier hin.

 

8. Acht Jahre war ich da, ein kleiner Knabe. 

Und sollt ich in die Welt einst geh´n,

Zusammenhalten wollt ich meine Habe,

Das war mein Vorsatz, war mein Flehn.

 

9. Vierzig Jahre später, fast genau (1928)

Da war mein Jugendtraum erfüllt !

Da stand vor mir ein stolzer Bau,

Mein vierzigjähr’ges Sehnen war gestillt.

 

Weiterführende Informationen

Lage von Hönebach, Stammsitz der Keilmanns

 

Nachfahrenliste Stammvater Keilmann