Besondere Hagelgans Persönlichkeiten     von Horst Breitbart 11.8.2007

 

 

 

Johannes Hagelgans der Ältere, geboren um 1500 in Oberaula/Hessen , gestorben 1580 in Dankmarshausen/Thüringen

 

 Hagelgans Johannes der Ältere, auch Johannichen genannt, Pfarrer zu Oberellen        von 1530 -1543, Pfarrer zu Dankmarshausen von 1543-1576, ist "noch bei dem Propst zu Oberellen zu Tisch gegangen". War vor 1530 "Mietling oder Kaplan " zu Schwarzenborn und hat anscheinend auch vor 1530 in Oberaula (seinem Heimatort) kirchliche Handlungen ausgeübt. Versah in Oberellen vor seinem Amtsantritt Dienst als "Lektor Ordinarius". "Bestand die Kirchenvisitationen 1554 und 1573 über Lehre und Leben gut." Sein Adjunkt(Pfarrvertreter)war von 1576 an sein Sohn Konrad.

Hütteroth: Die Althess. Pfarrer ....... neue Ausgabe Seite 118

 

 

Johannes Hagelgans der Jüngere, geboren  um 1534 in Oberellen/Thüringen, gestorben um 1595 in Obersuhl/Hessen

 

Hagelgans Johannes der Jüngere. Pfarrverweser in Widdershausen von 1556-58, Pfarrer in Obersuhl von 1558 - c.1595 , versah auch Richelsdorf ab 1580 mit, gab bei der Generalvisitation 1556 besser als etliche Alte (Pfarrer) in Lateinisch Antwort. Er wolle recht lehren und leben, er erteile am Sonntag den Kindern Katechismusunterricht.

Er bekam 1565 drei Gulden Visitiergeld, um seine Haushaltung zu verbessern

Quelle wie oben Seite 119

 

 

Hagelgans Konrad der Ältere, geboren 1548  in Dankmarshausen, gestorben am 3.3.1626 ebenda

 

Pfarrer Konrad Hagelgans der Ältere, besuchte die Lateinschule in Eisenach, studierte in Leipzig, Wittenberg und Jena, war Kantor an der Schule zu Eisenach von 1573-1576 und von 1576 bis 1580 Adjunkt (Pfarrvertreter) bei seinem Vater in Dankmarshausen und wurde schließlich dessen Nachfolger in Dankmarshausen bis 1626. Er hielt noch 8 Tage vor seinem Tod 3 Predigten in einer Woche. Er hat auch ein Buch verfasst unter dem Titel: "De lege et evangelio" Jena 1607 (übersetzt, "über Gesetz und Evangelium".) Es befindet sich u.a. in der Berliner Staatsbibliothek.      

Quelle : „Nachrichten .....“ Sept.1939 Seite 79

 

Konrad Hagelgans der Jüngere,  geboren um 1560 in Obersuhl, gestorben 1634  ebenda

 

Hagelgans Konrad der Jüngere, Pfarrer von Widdershausen und Richelsdorf von 1589-1634, schrieb am 25.6.1609: "habe solche zwei Pfarren deo gratia und ohne einigen Ruhm zu melden, in die 21 Jahre innegehabt; meine mir anbefohlenen Schäflein mit guter, reiner, gesunder Lehre geweidet. Habe zwar meine eigene habitation und Wohnung zu Obersuhl, ist aber mein haereditarium und possess (Besitz).Obwohl ich in Obersuhl meine Wohnung habe, sind doch meine Pfarrkinder content (zufrieden) und auch wohl zufrieden, dass sie mit mir, ihrem Pfarrherrn, mit Fahren und Diensten von Obersuhl aus (dienen), als wenn ich mein Pfarrhaus zu Widdershausen oder zu Richelsdorf hätte."

(Hütteroth: Die Althessischen Pfarrer .... neue Ausgabe Seite 119)

 

Johann Georg Hagelgans, geboren um 1685 in Lauterbach in Hessen,

gestorben nach 1753 ebenda

Johann Georg Hagelgans, der Onkel des Aussiedlers Johannes, wird in dem Buch "Orbis literatus academicus ..." Frkf. 1737 im Aufsatz "Porträts auf Münzen" wie folgt aufgeführt: "Die Sitte, sich medaillenartige Bilder anfertigen zu lassen und sie mit

 

Freunden ebenso auszutauschen wie wir heute unsere Fotografien austauschen, wird um 1510 aus Italien nach Süddeutschland gekommen sein." Ferner wird er in dem Buch: "Das akademische Deutschland  Band l, 1930, in dem Aufsatz: "Von den akademischen Hoheitszeichen    .....". Seite 719 wie folgt erwähnt: "Das Siegel ist das einzige von den Hoheitsattributen der Alma mater, welches zu eigenen Sammelwerken Anreiz und Stoff geboten hat oder in Urkunden, Werken der Universitätsgeschichte eigens behandelt worden ist. Als erster meines Wissens hat sich 1737 Johann Georg Hagelgans mit dem Gegenstand beschäftigt auf 39 Folioseiten mit 164 Holzschnittabbildungen der Siegel und geschichtlichen Angaben. Ein für die damalige Zeit hervorragendes Werk, das aber heutzutage wegen der Mängel in der Wiedergabe der Siegel veraltet und nur als Behelf für heute'entschwundene Siegel wertvoll ist. Unter Anlehnung an Hagelgans wurde die Sache wieder aufgegriffen 1769 im 5. Supplement des Siebmachers für die Universitäten Altdorf, Basel, Breslau.

Von Johann Georg Hagelgans sind eine Reihe von Büchern in der Preuß. Staatsbibliothek in Berlin vorhanden u.a. "Die Vorstellung des Weltgebäudes" Frankfurt 1736 und andere.Bücher mehr. Ferner wird Hagelgans als Herausgeber des Nr. 6 Codex diplomaticus Nassoicus erwännt

( "Nachrichten ......" Sept. 1939 Seiten 81+82) vgl auch Artikel unten

 

 

 

Jakob Hagelganz    wurde am 13.11. 1905 in Saratow im russischen Wolgagebiet geboren als Sohn des Heinrich Hagelganz und der Elisabeth Hagelganz geborene Jacoby. 1906 wanderten seine Eltern mit ihm und seinen Schwestern Marie und Katherina nach US-Amerika aus.

Jack wurde im Nordosten von Portland groß, wo sein Vater, der Reverend. (Pfarrer) Heinrich Hagelganz die Zweite Deutsche Kongregationalistische Gemeinde (eine der zahlreichen US-amerikanischen christlichen Kirchen und Denominationen) versah und in der er ein Leben lang Mitglied war. Er besuchte die Highland Elementary School und die Jefferson Highschool. 1927 heiratete er Julie Eckhardt, die 1987 nach 60 gemeinsamen Ehejahren starb Sie lebten in Colorado und Wyoming, bevor sie nach Portland in Oregon zurückkehrten. Nach dem Tod seiner Frau Julie 1987 heiratete er 1988 Frieda Green. Jack war Mitbesitzer vom Padden's Men's Clothing Laden in Vancouver und Washington, bis er 1971 in den Ruhestand ging.

Jack Hagelganz war der Direktor der "Vancouver Youth for Christ Rallies" (Jugendevangelisation) und hielt

Versammlungen in den 1940er und in den 1950er Jahren ab. Während seiner 14-jährigen Laufbahn als Direktor führte er verschiedenen Clark Country Gospel Crusades (Evangelisationsreisen) mit sehr bekannten Evangelisten wie Dr. Torrey Johnson, Jim Mereer, Bill Jackson und Orval Butcher durch. Diese Evangelisationen lockten über 30.000 zum Besuch an.

Jack war sehr bekannt wegen seines geistvollen Humors und seinem aktiven  Interesse an Menschen jeden Alters. Kinder haben ihn sogar noch in den 80er und 90er Jahren aufgesucht und ihn herzlich begrüßt. Durch seine Leitung und Arbeit in der Kirche und in der "Jugend für Christus" wurden viele Menschen aktive Mitglieder in der christlichen Gemeinde.

Er starb 1998 im Kreis seiner 2.Frau, seines Sohnes James, zahlreicher Enkel und Urenkel sowie zahlreicher Stiefkinder, Stiefenkel und Stiefurenkel.

Persönlicher Bericht

 

 

Hagelgans Amalia  * 1899 in Podsosnowo

               

Der Ehemann von Amalia Hagelgans war Jakob Kunkel. Er wurde am 1.Juni 1938

verhaftet von der Troika -NKWD,  angeblich als aktiver Teilnehmer der Faschistischen Aufstandstruppe und zur Höchststrafe, dem Tod, verurteilt.    (In den Jahren 1936 -1938 wurden allein aus Podsosnowo über 140 Männer  erschossen.  Von den vielen in den genannten Jahren in Podsosnowo verhafteten Männern kamen 1952 nur vier zurück)     Das Urteil erfolgte am 28.9. 1938 in der Stadt Slawgorod. Am 28. April 1959 wurde der Tatbestand des Verbrechens aufgehoben, und er für unschuldig erklärt.

Amalia hatte sechs Kinder, das Älteste war 18 Jahre und das Jüngste war zehn Monate alt. So stand sie nach dem Tod ihres Mannes allein mit den Kindern und sie manchmal das letzte Stückchen Brot so teilen musste, dass die Kinder nicht vor Hunger sterben mussten.

Der lange Winter, der Ende September begann und bis April dauerte, war eine schwere Zeit, es gab keine Möglichkeit, um für den langen Winter vorzusorgen Von morgens bis zum Sonnenuntergang  musste sie auf dem Feld arbeiten und das vom  Frühjahr an bisin den Spätherbst. Sie kam in der Nacht heim, hat die Kinder angeschaut unter dem Licht das Mondes,

 

 

und am Morgen, als die Kinder aufgestanden waren, war die Mutter schon weg. Sie teilte jedem ein Stückchen Brot zu und um 12:00 Uhr mittags konnten die Kinder es erst essen und so saßen sie und schauten auf die Uhr bis beide Uhrzeiger auf 12:00 standen, um dann endlich ein Stückchen Brot zu essen.

 

1941 wurde der älteste Sohn Johannes in die sog.Trudarmee (Arbeitsarmee) rekrutiert.

Das war eine doppelte Belastung für Amalia mit dem Haushalt und den Kindern.. Extrem war es, wie schon gesagt, im Winter, in dem nicht nur die Menschen gehungert haben, auch die Wölfe kamen in den Ort, um etwas Essbares zu finden. So war es im Winter bei Einbruch der Dunkelheit gefährlich, auf die Strasse hinaus zu gehen, es waren zehn bis fünfzehn Wölfe im Rudel, die auf der Strasse im Ort alles gerissen haben, was ihnen in den Weg kam. Abends mussten die Strassen verlassen werden. Doch wurde das Hundchen vom Nachbarn eines Abends, als es nicht rechtzeitig ins Haus kam, von der Wölfen zerrissen.

Eines anderen Abends hörte Amalia ein Scharren am Kuhstall, der Stall war an das Haus angebaut. Da hatten sich die Wölfe daran gemacht, die Wand zu unterhöhlen. Sie nahm die Heugabel und setzte sich hinter die Kuh und wartete ab. Kurz vor Sonnenaufgang hatten die Wölfe aufgehört scharren und den Ort verlassen.

Als Amalia sich beim Sonnenaufgang die Wand von außen anschaute, stellte sie fest, dass nicht viel geblieben war, und die Wölfe hätten es geschafft, in den Stall hineinzukommen.

 

Die nächste Nacht hatte Amalia die Kuh ins Haus geholt und sie in der Küche stehen lassen.

Die Milch von der Kuh, war das einzige Nahrungsmittel im Winter. Sie musste unter allen Umständen am Leben bleiben.Aber mehrmals hatte man im Dorf erlebt, dass die Wölfe es in einen Stall hinein geschafft hatten, und die Kuh gerissen hatten .

Alle sechs Kinder der Amalia haben überlebt, obwohl viele Kinder und auch Erwachsene verhungerten. Extrem war es im Sommer  1940 , während dessen kein Tropfen Regen gefallen war. So gab es keine Ernte im Jahr 1940. Hilfe von außen bzw. von der Regierung gab es nicht für die Einwohner Podsosnowos.

Nur mit dem, was jeder hinter seinem Haus im Garten gepflanzt hat, mussten sie auskommen, es waren ein paar Eimer Kartoffeln und Kürbisse.

 

"Durch den Hunger sollte das Schicksal der Deutschen in Russland gelöst werden."

 

Die Einwohner des Dorfes wanden sich ständig an Amalia um Hilfe und Rat  Sie war Pfarrerin und hatte die Kirchengemeinde geführt und das in der Zeit, wo die Gläubigen von Kommunisten verfolgt worden sind .

Die Christen sprachen sich untereinander heimlich ab, um an bestimmten Orten abends oder am  Wochenende Gottesdienst zu feiern. Es gabt keine Kirche mehr, sie war 1933 vernichtet worden. Es war von den Kommunisten verboten worden, an Gott zu glauben.

Sie wurden verfolgt, öfters auseinandergetrieben, bedroht  mit Gefangenschaft, ihre Gottesbücher ihnen weggenommen. Aber sie gaben nicht auf, an Gott zu glauben !!

 

Text von Jakob Kunkel aus Stockstadt, dem Enkel der Amalia, die ihm Obiges und anders mehr berichtete.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

       

 

 Michael Chr. Em. Hagelgans *1725

 

Michael  Chr. Em. Hagelgans  war ein Schüler des Darmstädter Hofmalers J.F.Fiedler. Er hat sich weitergebildet in "Welschland" und wurde 1761 von der Kaiserin Maria Theresia zum Hofmaler ernannt. Bildnisse, die zum Teil noch heute erhalten sind: Großherzog Ludwig I. von Hessen, Maria Theresias Reichsgraf  H.Ch. von Keyserling, Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha usw. Laut Künstlerlexikon, München 1837, Band 5 von Nagler soll Hagelgans "Von Dycks Manieren nachgeahmt haben."

 

Im Folgenden mehr über den Hofmaler